Welcher Hundebesitzer kennt es nicht….

​Das Auto steht vor der Türe und Ihre Fellnase wird schon ganz unruhig? Leidet Bello unter einer Reiseunverträglichkeit und das schon bereits auf kurzen Strecken oder hat er Angst vor dem Autofahren? Das ist ein wichtiger Unterschied! Während die einen routiniert sogar Herrchen beruflich begleiten und auf Deutschlands Strassen „zu Hause“ sind, verfallen andere in Panik nur beim Anblick offener Autotüren. Die Autotür steht offen und Hassan sitzt schon drin? Beste Voraussetzungen, um losfahren zu können. Denn der Held auf 4 Pfoten zeigt keinerlei Scheu vor dem brummenden Ungetüm auf 4 Rädern. Gut so. Doch hinter der nächsten Kurve fängt er bereits an zu sabbern und schon ist es auch soweit. Erbrochen wird, was gerade zuvor noch schnell gefressen wurde. Nun kann es sein, daß es schlicht die Aufregung ist, weil Hassan ein wahrer Autofreak ist und nur hyperaktiv reagiert. Dann tut man gut daran, einfach darauf zu achten, daß er ca. 2 Stunden vor der nächsten Autofahrt nichts mehr zu fressen bekommt. So einfach kann es sein.

Hat Ihr treuer Freund jedoch Panik vor dem Autofahren, wird die Angst nicht von alleine verschwinden, wenn er nur einmal im Jahr zur Urlaubszeit ins Auto steigen muss. Am besten, Sie gewöhnen Ihren Vierbeiner ganz langsam daran. Starten Sie mit einfachen „Trockenübungen“. Setzen Sie sich mit Ihrem Liebling einfach nur kurz in das geparkte Auto. Natürlich muss es für so viel Mut auch eine Belohnung geben. Später wiederholen Sie das und vielleicht hören Sie gemeinsam ein wenig Musik und belohnen ihn erneut mit einem Leckerchen. Steigern Sie die Zeit, die Ihr Liebling mit Ihnen im stehenden Wagen verbringt. Nehmen Sie sich eine Zeitschrift mit für Ihre Kurzweil. Bleibt Hassan entspannt, kann man den Motor starten. Er muss Geräusche kennenlernen und verstehen, daß nichts Schlimmes geschieht. Klappt auch das, fährt man eine kleine Runde um den Häuserblock. Immer muss er danach ganz freudig belohnt werden. Hassan muss begreifen, wie toll er das gemacht hat. Dann kann man es wagen, auf die Reise zu gehen. Gewöhnen Sie ihn auch an das Tempo. Nicht jeder Hund hat Gene eines Rennfahrers. Das beste Mittel, um diese Art der Reisekrankheit beim Hund zu behandeln, ist immer noch die Gewöhnung an die Situation, die seine Beschwerden auslöst. So sollte es klappen.

Besitzen Sie selbst kein Auto und/oder haben keine Möglichkeit, Ihren Hund peu à peu an das Vehikel zu gewöhnen, gibt es auch noch weitere Mittel, die gegen eine tatsächliche Reisekrankheit helfen können. Dasselbe gilt natürlich auch für Reisen mit dem Schiff oder im Zug. Wie für Menschen gibt es auch für Hunde spezielle Medikamente gegen eine Reisekrankheit. Reisetabletten verringern Übelkeit und beruhigen den Hund. Ob solche Mittel für Ihren Hund infrage kommen, sollten Sie von einem Tierarzt abklären lassen, bevor Sie in den Urlaub fahren. Sie zeigen allgemein eine gute Wirkung und werden gut vom Tier vertragen.

Wer seinem Hund keine Chemie verabreichen möchte, kann uns stattdessen nach Alternativen fragen.

Bitte sprechen Sie uns an. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

​Ihre Tierärztin

Dr. Silke Mehlhose-Koch